Tag 19-20, Tschargali-Schatili-Tskaltubo

Tag 19, 26. Juli, So, Tschargali-Schatili

Chargali-Shatili-TskaltuboIch weiß nicht mehr den Grund, wieso ich nach Schatili wollte bzw. was mich auf dieses Dorf brachte. Aber es war fantastisch und so etwas hatte ich noch nie gesehen. Georgien ist ein wahrlich märchenhaftes Land. Diese Straße von Tschargali nach Schatili ist eine unbefestigte Straße, die auch über den 2676m hohen Datvisjvari Pass führt. Ich hatte Glück von einem LKW mitgenommen zu werden, der sogar noch weiter fuhr, um Holz zu liefern. Bis zum Pass hatten wir den Kasbek im Hintergrund, der von dunklen Wolken umgeben war. Hinter dem Pass erreichten uns die Wolken und wir waren drei Mal umgeben von hunderten hellen Schafen, die den Weg kreuzten. Durch den Regen wurde der Weg schön rutschig und der LKW war ziemlich breit und der Weg schmal. Außerdem ging es teilweise an einer Seite schön nach unten in einen Bergfluss und auf der anderen Seite lagen spitzes abgebrochenes Geröll von oberhalb. Einmal musste ich den Fahren durch solch ein Geröllfeld lotsten – mit klugerweise Flip-Flops tragend.
Irgendwann bogen wir um eine Kurve und dort lag dann Schatili. Ich wusste nicht, wie es aussah und war sprachlos. Auf den Fotos sieht man es ja ein wenig. Es regnete und ich versuchte in die Felsenstadt zu klettern um dort eine Unterkunft zu finden – immernoch in Flip-Flops an den Füßen. Irgendwann, ich habe leider den Namen vergessen, rief mir ein Mann aus einem der Behausungen zu, ich solle hochkommen. Er war Trainer in einem Boxklub, der einmal im Jahr dorthin fährt und eine Art Trainingslager veranstaltet. Es gab keine fließend Wasser, eigentlich nichts. Nur den Fußboden unter einem Dach, aber das ist ja genug für mich, ich war sehr glücklich. Wir tranken Wein, Bier und aßen Brot mit Käse.

Tag 20, 27. Juli, Mo, Schatili-Tskaltubo

Am Morgen war das Wetter besser. Während die Boxer noch schliefen, lief ich ein bisschen durch das Dorf und die wunderschöne Gegend erkunden und machte mich dann auf nach Svaneti. Ich habe damit gerechnet, lange zu brauchen, um aus dem Dorf zu kommen, doch schon nach einer halben Stunde wurde ich bis vor Tiflis mitgenommen und von dort ging es bis Kutaissi weiter. Zwischendurch konnte ich auch endlich nach 4 Tagen georgisches Geld besorgen. Zwei Mal bin ich mit Besoffenen mitgefahren, von denen die letzten beiden ständig die Abfahrt nach Kutaissis verpassten, wo ich hinwollte… Letzten Endes wurde ich dann von einem Opa und seiner Enkelin, die nach Deutschland zum Studieren gehen wird, bis nach Tskaltubo mitgenommen und habe dort im Hof eines verlassenen Schullandheimes mein Zelt aufgeschlagen.

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Tag 30-34, Hier und Dort in Abchasien II – Berlin

Tag 30 & 31, 6. & 7. August, Do & Fr

Sukhumi-KutaisiAm Donnerstag fuhr L. mit mir an einen Ort, der früher Urlaubsort der KGB-Mitarbeiter war – ein gehobenes und schöneres Prora. Es war mittlerweile eine verlassene Stadt und daher sehr interessant für mich. Als wir zurück fuhren, durchquerten wir ein Viertel in dem die Kriegsschäden immernoch deutlich zu sehen waren. Teilweise war es kaum denkbar, dass in einigen Wohnungen wirklich Menschen leben sollten.
Am nächsten Tag fuhren wir zu einem kleinen Naturpark und kamen auf dem Rückweg einem einem Bärengehege vorbei, dass allerdings nur knapp 4m² groß war und die Bärin gab ein sehr trauriges Bild ab. Außerdem kaufte ich eine große Flasche abchasischen Maulbeeren-Tschatscha, um ihn mit nach Hause zu nehmen. Da L. auch mit auf das ehemalige Ministergebäude wollte, gingen wir am späten Nachmittag dort noch einmal herauf.
Nach dem Abendessen genoss ich dann ein letztes Mal für diesen Urlaub das Baden im Schwarzen Meer.

Tag 32-34, 8.-10. August, Sa-Mo, Abchasien-Kutaissi-Kiew-Warschau-Berlin

Da ich am 9. August von Kutaissi über Kiew nach Warschau flog und dann nach Berlin trampte, verabschiedete ich mich von L. und begab mich wieder zurück nach Georgien. An der Grenze wurde mein Visum dann auf der Rückseite gestempelt und der Polizist auf der georgischen Seite scannte meine Pass wieder. Dann ging es gemütlich zum gemütlichen Flughafen von Kutaissi. Mein Flug ging nach Warschau mit einem Aufenthalt von ca. 8 Stunden, weshalb ich mich natürlich in die Stadt begab.
Das Trampen von Warschau nach Berlin klappte dann nicht wirklich gut. Ich kam um 15.30 Uhr an und war dann in Berlin um 6Uhr morgens mit frischen Brötchen zu Hause.

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Day 30-34, Here and There in Abkhazia II – Berlin

Day 30 & 31, August 6th/7th, Thur/Fri

Sukhumi-KutaisiOn Thursday L. drove with me to a place that was a holiday resort for KGB employees in the past – holidays for spies. Nowadays it’s a ghost town so I was very excited.
When we came back we drove through a part of Sukhumi where damages of the war were still clearly visible and I couldn’t believe that people live tehre.
The next day we went to a small reserve and passed a cage with a bear that was super small (maybe 4m² only) and the bear look really sad. In addition I bought a bottle of nice mulberry chacha for family and friends.
Since L. wanted to get on the Ministry building we went there in the late afternoon again.
After dinner I enjoy a nice bath in Black Sea for the last time on this journey.

Day 32-34, August 8th-10th, Sat-Mon, Abkhasia-Kutaisi-Kiev-Warsaw-Berlin

Because I flew on August 9th from Kutaisi via Kiev to Warsaw and then hitchhiked to Berlin, I said good-bye to L. and hit the road back to Georgia. At the border my visa was stamped on its backside and the police officer in Georgia just registered me again – no hassle at all. Then slowly slowly I went to cozy Kutaisi airport. My flight was heading to Warsaw but I had an 8 hour layover in Kiev so of course I went into town.
From Warsaw hitchhiking went pretty bad. I arrived at 3.30pm at the airport and at home at 6am next day – but at least with fresh rolls.

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